#59: Höflich bleiben - Zeichen von Respekt oder Unterdrückung?
Prinzipiell mögen es alle höflich und respektvoll behandelt zu werden. Aber wenn es um politische Kämpfe geht - kann man da Höflichkeit erwarten? Es braucht Menschen, die laut sind, auf den Tisch hauen und sich nicht einlullen oder erniedrigen lassen. Gerade für Menschen, die Diskriminierung erfahren, ist es gut, diese Attitüde auch für Alltagssituationen zu übernehmen - und radikal für die eigenen Rechte einzustehen und „unanpologetic“ zu sein. Seitdem diese Haltung im Mainstream angekommen ist, scheint sie aber oft als Ausrede genutzt zu werden, um andere Menschen fertig zu machen. Vor allem auf Social Media. Argumente in politischen Diskursen werden vermischt mit persönlichen Fehden - so scheint es zumindest. Immer schwerer lässt sich erkennen, wem es jetzt tatsächlich um das Inhaltliche geht - und wer von Neid, Schadenfreude oder dem Verlangen nach Aufmerksamkeit getrieben ist. Unter diesen Umständen fragen wir uns: Sollten wir Höflichkeit doch wieder zur Voraussetzung machen? Denn sie hilft, Diskurs sachlich und persönliches außen vor zu halten.
Shownotes:
Wolfgang Thierse in „Ich bin kein Kostüm“ - Doku auf 3Sat
https://www.3sat.de/kultur/kulturdoku/ich-bin-kein-kostuem-100.html
Brittney Cooper „Eloquent Rage“ - Hörbuch
https://www.goodreads.com/book/show/33574165-eloquent-rage
Keiajah Brooks (Aktivistin) Rede im Board of Police Commissioners in Kansas City Oktober 2020 via NowThis
https://www.youtube.com/watch?v=Qv3l5YMvdTk&t=38s
Sam Richards „A radical experiment in empathy“ Ted-Talk
https://www.youtube.com/watch?v=kUEGHdQO7WA
Kara Bruns - „Own your unapologetic Realness“ Ted-Talk
https://www.youtube.com/results?search_query=unapologetic
Meghan Markle im Interview mit Oprah Winfrey via Now This
https://www.youtube.com/watch?v=fsoda3_5Ku8
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